Um im digitalen Zeitalter zu überleben und relevant zu bleiben, braucht es Mut und Innovation

Bibliotheken müssen mehr als nur Bücher bieten

Bibliotheken haben sich seit jeher fortentwickelt – angefangen mit den allerersten Bibliotheken der Antike, welche als „Informationszentrum“ lediglich der Elite zugänglich waren, bis hin zu Bibliotheken der heutigen Zeit, in denen moderne Technologien allgegenwärtig sind. Heute gibt es rund 400.000 öffentliche Bibliotheken weltweit.

Besonders öffentliche Bibliotheken befinden sich an einem Wendepunkt. Die Art und Weise, wie wir auf Informationen zugreifen und sie konsumieren, hat sich dramatisch verändert, was für öffentliche Bibliothekssysteme auf der ganzen Welt große Herausforderungen aber auch Chancen mit sich bringt. Viele Bibliotheken haben enorme Fortschritte gemacht und sich an die Bedürfnisse der Communities angepasst, wodurch ihre Schlüsselrolle als Community-Zentrum gestärkt wurde.

Aber werden Bibliotheken auch in Zukunft relevant bleiben? Wie können sie im Angesicht der Digitalisierung weiterhin wichtige Dienstleistungen erbringen?

Bibliotheken müssen mehr als nur Bücher bieten

Bibliotheken sind nach wie vor sehr beliebte Anlaufstellen. Nach Angaben von Statista, besuchten im Jahr 2019 insgesamt rund 126 Millionen Menschen eine Bibliothek in Deutschland. Im Jahr 2018 lag die Anzahl an BibliotheksbesucherInnen noch bei knapp 121 Millionen.

Um weiterhin für BesucherInnen attraktiv zu bleiben, stehen Bibliotheken vor der Herausforderung, ihr Angebot zu erweitern und neben analogen Medien, wie etwa Bücher, digitale Medien-Angebote zur Verfügung zu stellen, Veranstaltungen auszutragen oder Räumlichkeiten für die Öffentlichkeit interessanter zu gestalten.

BesucherInnen erwarten weiterhin von Bibliotheken, dass das altbekannte Dienstleistungsangebot beibehalten wird. Aber gleichzeitig müssen Bibliotheken auch rechtzeitig auf die Veränderungen der Lebensweise der Gesellschaft reagieren.

In dem Maße, wie das World Wide Web zum wichtigsten Medium für die Informationsbeschaffung geworden ist, verliert die Tradition eines Gebäudes voller Bücher in Papierform an Bedeutung für unser modernes Leben.

Die Digitalisierung ermöglicht uns das wir von überall aus auf Bibliotheksdienste zugreifen können, sei es von zu Hause aus oder von unterwegs. Die Digitalisierung verändert auch die räumliche Gestaltung der Bibliotheken. Durch die Bereitstellung von kostenlosem W-LAN können Bibliotheken ihren BenutzerInnen internetgestützte Dienstleistungen anbieten, z. B. Lernzentren, Hot-Desking-Einrichtungen für kleine Unternehmen oder Tonstudios für die Produktion von Podcasts.

Die Bibliothek in Woollahra (Double Bay), Australien wurde 2016 gebaut und ist ein großartiges Beispiel für eine Neuerfindung von Bibliotheksdiensten. Schon lange vor der Corona-Pandemie positionierte sich die Bibliothek als Community-Zentrum, als einen Ort für Menschen, die ortsungebunden arbeiten, für FreiberuflerInnen, die anstatt in ein Büro gehen zu müssen, die Annehmlichkeiten einer Bibliothek nutzen können. BenutzerInnen der Bibliothek Woollahra haben Zugang zu leistungsstarkem Internet, Gruppenarbeitsräumen mit einfacher Möglichkeit zur Projektion von Smart Devices auf die hauseigene Leinwand und 3D-Druck. Außerdem können sie einen Technikraum oder Veranstaltungsräume für Meetings oder Events mieten. Die öffentlichen Computer sind iMacs und bieten eine Reihe von kreativen Software-Lösungen, wie Adobe Creative Cloud und Sibelius Ultimate Music Notation. Die Bibliotheks-App ermöglicht BenutzerInnen einen sofortigen Zugang zu beliebten Diensten wie Raum- oder Computerbuchungen, Print und eRessourcen. Die neuen Arbeitsbereiche im Stil einer Community-Lounge sind bei Berufstätigen und Studierenden gleichermaßen beliebt, während Kinder ihren eigenen Bereich mit interaktivem Fußboden, Spielen und sogar einer Rutsche genießen! Vor dem Neubau wurden täglich etwa 400 BesucherInnen gezählt. Nach der Eröffnung stiegen die Besucherzahlen auf zweieinhalb Tausend pro Tag, da Bedürfnisse der Community nun viel besser erfüllt wurden.


Öffentliche Bibliotheken sind schon allein wegen des Wortes „öffentlich“ für die Gesellschaft wichtig. In öffentlichen Bibliotheken geht es um mehr als nur um Informations- oder Inhaltsvermittlung. Öffentliche Bibliotheken sind Orte, an denen Menschen und Ideen zusammenkommen. Sie sind Orte der Begegnung, an denen Menschen Informationen, Wissen und Ansichten austauschen können.

In einer US-amerikanischen Umfrage unter öffentlichen Bibliotheken vertraten 65 % der Befragten die Ansicht, dass sich die nächste Generation von Bibliotheken stärker auf kommunale und soziale Dienste konzentrieren sollte – mit besonderem Augenmerk auf die Unterstützung von Menschen, die keinen Internetzugang haben und eine komfortable und sichere Umgebung benötigen. Das Modell eines kommunalen Zentrums kann den Kommunen mehr Effizienz bieten und dazu beitragen, das Profil einzelner Dienstleistungen zu verbessern. Der Druck auf die Gemeindehaushalte könnte durch diese gemeinsam genutzten oder an einem gemeinsamen Standort angesiedelten Dienste etwas gemildert werden.

Bibliotheken und die Menschen, die sie betreiben und unterhalten, arbeiten aktiv an der Entwicklung der Bibliothek der Zukunft, die nicht nur weiterhin Zugang zu Literatur bietet, sondern auch über die modernste Technologie verfügt, um sicherzustellen, dass alle Mitglieder der Gemeinschaft Zugang haben. Bibliotheken sind jetzt „menschenorientiert“ und nicht mehr „sammlungsorientiert“.


4 Trends, die in den nächsten Jahren in öffentlichen Bibliotheken zu beobachten sein werden:

1. Zunahme der virtuellen Präsenz – Mehr Inhalte zum Herunterladen und mehr Online-Informationen.

2. Fortsetzung des Trends zu Destinationsbibliotheken mit lokalen und geschäftlichen Dienstleistungen. Stärkere Konzentration auf Tagungsräume und spezialisierte Bereiche.

3. Stärkeres Profil in den sozialen Medien.

4. Neue Berufsbezeichnungen, um den sich ändernden gesellschaftlichen Bedürfnissen gerecht zu werden, z. B. Experience Supervisor, Public Relations BibliothekarIn, „Cybrarian“ oder Cyber-BibliothekarIn.

Libero unterstützt Bibliotheken aktiv in der Entwicklung einer Bibliothek der Zukunft. Eine Bibliothek, die nicht nur Zugang zu Literatur, Kultur und Geschichte bietet, sondern auch über die neueste Technologie verfügt, um sicherzustellen, dass jedes Mitglied der Gemeinschaft Zugang hat.

Libero entwickelt und verbessert das System kontinuierlich weiter und stellt so sicher, dass Bibliotheken auch in Zukunft relevant bleiben und die Bedürfnisse einer sich ständig weiterentwickelnden Gesellschaft erfüllen.

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